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Ambidextrie, Demut, Leonardo DiCaprio und Brad Pitt

10/9/2019

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Ambidextrie beschäftigt sich mit den zwei Dynamiken im organisationalen Lernen (March, 1991): Exploitation und Exploration. Unternehmen lernen aus den vergangenen Erfahrungen, Exploitation genannt. Unternehmen lernen aber auch durch Generierung von neuem Wissen, das ausserhalb der bisherigen Erfahrungen generiert wurde, die Exploration. Würden Organisationen nur aus vergangenen Erfahrungen lernen und die bereits vorhandenen Stärken und Kompetenzen nutzen, hätte man zwar einen Wissensgewinn, aber nur in den bekannten Tätigkeitsfeldern. Hingegen verbreitert neues Wissen die unternehmerische Basis insgesamt. Das Unternehmen gewinnt neue Kompetenzen und kann flexibel auf Veränderungen reagieren (Keller, 2012). Doch Wissen kann Neues verhindern.
​Sind Chefs und Kolleginnen im mentalen Modus «Wissen», dann wird nur bestätigt, was schon gewusst wird, analysierte Scharmer (2009). Das ändert sich, wenn man einer Sache mit einem offenen Geist gegenübersteht. Dann werden zumindest Abweichungen zum bisherigen Wissen wahrgenommen. Wird der offene Geist mit Empathie verbunden, dann sieht und versteht man die Sache durch die Augen der anderen. Ist auch noch der Wille für Neues vorhanden, dann wird das generative Potential wahrgenommen. Es entsteht Raum für einen generischen Prozess. Neues Wissen generiert sich. Doch wieso geschieht das an normalen Arbeitstagen so wenig?
Vielleicht, weil für viele (Vorgesetzte) der Verlust an Kontrolle eine zu grosse Angst ist. Diese Angst lässt sich mit der Grundhaltung der Demut überwinden. Demut hat eine hohe Kompetenz zur Angstüberwindung und hilft bei der Steuerung von komplexen, sozialen Systemen (Bangert, 2016). Demut bewahrt uns vor Selbstüberschätzung. Sie macht uns agil und langfristig erfolgreich. Das wissen offenbar auch Leonardo DiCaprio und Brad Pitt . Sie wurden nach ihrem Erfolgsrezept für ihre fast 30 Jahre an der Spitze angefragt. Ihre Antwort: Ernsthaftigkeit und eine gewisse Demut. 
​
Quellen:
Bangert, M. (2016): "Weltmeisterliche Demut" in Geramanis, O. & Kermann, K. (Hrsg): Führen in ungewissen Zeiten.  Wiesbaden: Springer Gabler
Keller, T. (2012): Verhalten zwischen Exploitation und Exploration. Unveröffentlichte Dissertation. FernUniversität Hagen: 2012.
March, J. G. (1991): Exploration and exploitation in organizational learning. Organization Science, 2 (1), 71-87
Scharmer, C. O. (2009): Theorie U – von der Zukunft her führen, Heidelberg: Carl-Auer Verlag
Sturm, R. (2019): Leonardo DiCaprio und Brad Pitt: Der Weg der Giganten. The Red Bulletin Schweiz, September 2019
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Weniger faul sein

17/8/2019

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Wäre Fernsehen ein Indikator für Faulheit, wären wir im 2018 weniger faul gewesen. 2 Stunden pro Tag haben die deutschsprachigen Schweizer*innen im letzten Jahr ferngesehen.  Rund 20 Minuten weniger als im 2005. Doch werden für die Statistik nur die traditionellen Medien berücksichtigt. Dank den Angeboten von Netflix & Co. verbringen wir vermutlich viel mehr Zeit mit trägem Nichtstun und unserer Faulheit. 
Aus buddhistischer Sicht gibt es vier Arten von Faulheit:
  1. die Faulheit des Nichtstun
  2. die Faulheit des anderen Tuns
  3. die Faulheit des Aufschiebens,  Prokrastination 
  4. die Faulheit,  etwas nicht zu tun, weil wir glauben es nicht zu können
Faul sein als Unlust sich zu betätigen. Wollen wir wirklich weniger faul, dafür mehr tätig sein? Wozu, wenn es doch bequemer und einfacher ist, untätig zu bleiben?  Vielleicht ist es einfacher und bequemer, aber es macht auch unzufriedener. Denn zum Mensch-Sein gehört das Tätig-Sein. Das biologische Leben ist der Motor unserer menschlichen Natur, unserer Vitalität und Lebendigkeit. Durch das Erleben und Erfahren werden und fühlen wir uns lebendig. Oder in den Worten von Hannah Arendt: "Das 'leichte Leben der Götter' würde für die Sterblichen ein lebloses Leben sein"  (2014, S. 141)

Quellen:
Arendt, Hannah (2014): Vita Activa oder vom tätigen Leben. 14. Aufl. München: Piper
Kalden, Tenzin (2019): Vier Arten von Faulheit. (Unveröffentlichte Unterlagen). Zürich
BFS Medienstatistik 2018 https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/kultur-medien-informationsgesellschaft-sport/erhebungen/ms.assetdetail.8749.html
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Oben und Unten nicht Hierarchie sondern Perspektive

15/7/2019

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Woran denken Sie bei "Oben und Unten in Organisationen"? Wahrscheinlich an Hierarchie und Machtgefälle. Dann stinken Oben und Unten nach Überheblichkeit und Hackordnung. Dieser Geruch zieht Narzissmus und ein Übermass an Ego an wie Kuhmist die Fliegen. 
Doch Oben und Unten sind wichtige Orientierungspunkte im Raum. Sie helfen zu erkennen, wo wir uns befinden und anderen unseren Standpunkt zu erklären. Damit leite ich aus Oben und Unten keine hierarchische Hackordnung ab, sondern eine organisationale Perspektive. Sie riecht nach Vielfalt, Dialog und qualitativem Wachstum. Ihr Geruch zieht Menschenfreunde mit einem gesunden Selbst an, die ihr Ego für eine übergeordnete Sache zurücknehmen können. 


Die Perspektive ist abhängig davon, wo man steht und was man betrachtet. Die Organisation wird als dreidimensionaler Raum verstanden, in dem wir uns je nach Aufgabe positionieren. Die Perspektive ist  abhängig ist von der jeweiligen Position, Aufgabe und Person. Je operativer die Aufgaben sind, umso differenzierter und detaillierter ist das, was man sieht.  Je strategischer sich die Aufgabe gestaltet, umso verschwommener und unklarer sind die Details aber umso weiter ist der Horizont. Jede organisationale Perspektive hat ihre Besonderheit, ihren Mehrwert und auch ihren blinden Fleck. Und: there is no perspective from nowhere.

Quellen:

Frischknecht, Astrid (2017): Leadership als Co-Creation. Bern: hep-Verlag
Nagel, Thomas (1974): What is like to be a bat? in The Philosophical Review, Vol. 83, No. 4 (Oct., 1974), pp. 435-450 .

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Das Gedicht als Augenblick der Freiheit

4/7/2019

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Kennen Sie Hilde Domin? Welche Hilde, fragte mein Freund.  Ihre Gedichte stehen zwischen den wissenschaftlichen Zeilen eines Artikels der mir kürzlich beim Aufräumen in die Hände kam: "Die drei Sprungarten aus der Notenge"   von Prof. Dr. h. c. Paolo Knill. Paolo, war einer meiner Professoran der EGS im Studium für Coaching, Consulting and Edcuation. Er schreibt vom "Sprung", den es braucht um eingrenzende Enge aufzulösen. Und er zitiert Hilde Domin.

wer könnte
die Welt
hochwerfen, dass der Wind
hindurchführt


Es sind Gedichte aus der Sammlung Frankfurter Poetik-Vorlesungen aus den Jahren 1987/1988. Domin erhielt damals Post von einer Chirurgin der Frankfurter Universitätsklinik. Domin zitiert die Chirurgien, die schreibt: "Heute, wo unsere Identität im Rollenverhalten verloren zu gehen droht, wartet man auf ein gutes Gedicht wie ein Patient auf einen Schrittmacher, der dicht am Herzen eingepflanzt wird, damit es weiter schlägt." 

Quellen:
Domin, Hilde (Neuaufl. 2009): Das Gedicht als Augenblick der Freiheit. Frankfurt a.M.: Fischer-Verlag
Knill, Paolo J. (2003): Die drei Sprungarten aus der Notenge. In Einblicke Beiträge zur Musiktherapie Heft 14. 5.2003

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