Der Johannisbrotbaum blüht. Stehe ich in seiner Nähe, duftet es leicht nach Vanille. Der Duft als Verbindung zwischen ihm und mir. Seine Früchte sehen aus wie riesige braunen Bohnen. Wenn man sie öffnet, finden sich im Innern der Fruchthülse kleine, harte Samen. Alle Samen sind etwa gleich schwer. Deshalb wurden sie in der Antike als Wiegeeinheit für Diamanten genutzt. Mit ihnen wurde bestimmt wie viel Karat ein Diamant hat. Der Baum ist also nicht nur mit mir verbunden, und auch nicht nur mit dem Land, auf dem er steht, sondern auch mit einem Teil unserer kulturellen Geldwirtschaft.
Gestern habe ich an fünf verschiedenen Orten je fünf Samen gepflanzt. Vielleicht blühen sie in sieben Jahren, vielleicht dauert es aber auch länger. Er wächst entlang seiner Lebenszeit. 500 Jahre sind für ihn möglich. Wenn er blüht, wird es in seiner Nähe nach Vanille duften. Bild: René Imbaumgarten
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Weniger Funktion, dafür mehr Rollen - die Veränderungen hin zu flachen Hierarchien und agilen Teams wird den Bedarf nach Führungskräften reduzieren. Hingegen braucht es mehr Mitarbeitende, die über Führungskompetenzen verfügen. Die Führungskompetenzen, über die alle verfügen sollen, können sich sowohl auf Fachführung als auch auf eine vorübergehende personelle Führung beziehen. Welche Führungskompetenzen braucht es in der Zukunft? Die OECD spricht von Gestaltungskompetenzen und meint damit Kompetenzen, um nachhaltige Entwicklung anwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen und verändern zu können.
Das heisst beispielsweise zu wissen, wie Partizipationsprozesse ermöglicht werden und verschiedene Perspektiven dabei integriert werden. Nachhaltige Führung oder Sustainable Leadership nach Avery & Bergsteiner, meint aber nicht nur ökologisches oder sozial verantwortliches Handeln, sondern es wird auch eine langfristige Sichtweise gefordert: In Entscheidungsprozessen, in der Förderung systemischer Innovationen zur Steigerung des Kundennutzen und der Entwicklung qualifizierter, loyaler und hoch engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie dem Angebot von Qualitätsprodukten, qualitativen Dienstleistungen und Lösungen. In unserem Leben kann keine positive Veränderung geschehen, solange man sich an den Gedanken klammert, der Grund dafür, dass man nicht gut lebt, liege ausserhalb einem selbst. Jede und jeder entscheidet für sich selbst im ganz persönlichen Leben. Auch wenn die äusseren Einschränkungen übermächtig erscheinen, bleibt immer noch die innere Freiheit und die Wahl darüber, mit welcher Haltung man diese Einschränkungen entgegen nehmen will.
Nietzsche spricht von amor fati (Liebe zum Schicksal): Erschaffe das Schicksal, das du liebst. Wenn man sich auf dieses Gedankenexperiment einlässt, dann stellen sich lebensverändernde Fragen: Was kannst du jetzt in deinem Leben tun, damit du nicht in ein oder fünf Jahren wieder zurückblickst und eine ähnliche Bestürzung angesichts deines Bedauerns empfindest? Welchen Weg im Leben findest du um nicht weiteres Bedauern über dein Leben anzuhäufen? Quelle: Yalom, Irvin D. (2008): In die Sonne schauen. Wie man die Angst vor dem Tod überwindet. München: btb Verlag Bild: Daniel Nebrada, Pixabay Worte von Experten oder Professorinnen zu hören oder zu lesen, sollte keine passive Erfahrung bleiben. Denn es wäre nur ein intellektuelles Verständnis - und das reicht niemals für ein Gesamtbild aus. Wollen wir beispielsweise die Echtheit von Gold prüfen, dann müssen wir ein Verfahren wählen, das nicht nur theoretisch bleibt, sondern in der Erfahrung wurzelt.
Du kannst alles über den Wald der Drachenblutbäume auf Sokotra wissen und eine ganze Tafel mit entsprechenden Bildern und Formeln füllen, aber bevor du dich nicht in den Wald gesetzt und selber darin unterwegs warst, wird alles, was du über den Wald der Drachenblutbäume zu sagen weisst, hinter dem Erfahrungswissen selbst eines Kindes zurückbleiben. Lebendiges Lernen durch Erfahrung ist nuancenreicher, facettenreicher und nachhaltiger als jemals anhand von Worten möglich wäre. Wenn dieses Wissen als Erfahrung verinnerlicht ist, braucht es regelmässige Übung um Exzellenz zu erreichen. Ein Grossteil des Übens besteht aus Ausdauer und Geduld. Eine Musikerin, die immer wieder dieselben Tonleiterin spielt, scheint vielleicht ein stupides Ritual durchzuführen, bis man den Zusammenhang zwischen Übung und Exzellenz versteht. Wenn wir dann nach und nach die Fortschritte unseres Übens sehen, und seien sie noch so klein, dann sagt uns diese positive Erfahrung: Heureka! Das ist Gold. Quelle: Priyadarshi Tenzin (2020): Dem Sinn des Lebens ist es egal wo er dich findet. München, Knaur. Bild: Faire Ferien, Drachenblutbäume auf Sokotra, April 2022 Folgende Situation:
Eine Mutter belohnt ihren kleinen Sohn jeweils mit Glacé, wenn er den Spinat gegessen hat. Welche zusätzlichen Informationen würden Sie brauchen um die zukünftige Reaktion des Kindes einschätzen zu können, ob a) das Kind den Spinat lieben oder hassen wird, b) es die Glacé lieben oder hassen wird, oder c) es seine Mutter lieben oder hassen wird. Das Wesentliche für diese Einschätzung sind die Informationen, die hier fehlen. Denn es kommt auf den Kontext an und auf das damit eng verbundene Phäonomen der "Bedeutung". Kontext und Bedeutung machen den Unterschied. Dieser Unterschied definiert die Aufteilung der "harten" Wissenschaften und der Art von Wissenschaft, der ich mich verbunden fühle. Quelle: Bateson Gregory (2000): Steps towards an ecology of mind. Chicago: Chicago Press In letzter Zeit habe ich eine Menge Dinge gekauft: einen schönen Stuhl, coole Küchenhelfer und Outdoor-Ausrüstung. Das macht Spass!
Aber wenn ich mich auf diese Impulskäufe einlasse, merke ich, dass die Freude daran nicht lange anhält und ich Lust auf mehr bekomme. Und natürlich wird mir klar, dass das eine Lektion ist, die ich schon tausendmal erlebt habe. Der Kauf von Dingen gibt mir selten irgendeine Art von Befriedigung. Wenn wir etwas kaufen, gibt uns das einen vorübergehenden Auftrieb - ein bisschen Aufregung, Vorfreude, eine gewisse Hoffnung, dass es uns etwas in unserem Leben gibt, das uns fehlt. Vielleicht hoffen wir, dass die neue Anschaffung uns hilft, cool, sexy, liebenswert, abenteuerlustig, fit, friedlich oder verbunden zu fühlen oder wir finden ein Gefühl der Zugehörigkeit. Die Lektion, an die ich mich erinnern muss ist, dass diese Dinge nicht durch Käufe, andere Menschen oder irgendetwas ausserhalb von uns bereitgestellt werden. Die Lektion, die ich oft vergesse, lautet: Alles, wonach wir suchen, ist in uns selbst. Wir glauben aber, dass es uns gegeben wird, wenn wir Dinge kaufen - ich tue das jedenfalls! - aber den Auftrieb, den wir dadurch erhalten, hält nur ein oder zwei Tage an. In diesem Beitrag gehe ich darauf ein, warum diese Freude nie anhält und wie wir sie in uns selbst finden können. Die flüchtige Freude, etwas zu kaufen Wenn wir etwas kaufen, bekommen wir einen sofortigen Schub - es ist aufregend! Wir erhoffen uns etwas von diesem Kauf - nicht nur den eigentlichen Gegenstand, sondern das Gefühl, das er uns gibt, eine verbesserte Lebenserfahrung. Die Aufregung setzt sich in der Erwartung fort, dass die Ware ankommt, wenn wir sie online bestellt haben. Wir überprüfen vielleicht die Seite mit der Sendungsverfolgung oder warten hoffnungsvoll vor unserer Haustür auf das Paket. Wenn es dann eintrifft, ist die Freude gross! Unser Leben wird jetzt besser sein, mit dieser neuen Sache in unserem Leben. Natürlich wissen wir aus Erfahrung, dass dies nur ein vorübergehender Schub ist, der nicht lange anhält. Vielleicht ist er innerhalb einer Stunde verflogen. Vielleicht nach ein oder zwei Tagen. In seltenen Fällen kann er auch eine Woche anhalten. Aber er ist flüchtig ... und dann sind wir wieder auf der Suche nach dem nächsten Kauf. Das ständige Kaufen ist ein Hamsterrad, um etwas in unserem Leben zu bekommen, von dem wir glauben, dass es uns fehlt. Eine Erfahrung, ein Gefühl, eine Hoffnung, wie unser Leben aussehen könnte. Doch das kann uns nicht von aussen gegeben werden, denn das, worauf wir wirklich hoffen, ist etwas, das wir selbst erschaffen. Die Gewohnheit, ausserhalb von uns selbst danach zu suchen, ist also niemals erfüllend und wird niemals enden, solange wir auf eine äussere Lösung hoffen. Eine Quelle dessen, was wir wirklich wollen Was wir wirklich wollen, kann nicht ausserhalb von uns gefunden werden:
Woher kommt das? Wir erschaffen es, von innen heraus. Und unsere Fähigkeit, es zu erschaffen, ist grenzenlos und fliessend, wenn wir lernen, sie anzuzapfen. Probiere es jetzt aus (keine Sorge, wenn Sie nicht perfekt sind): Kannst du ein Gefühl der Freude und Dankbarkeit dafür empfinden, dass du gerade jetzt am Leben bist? Spürst du ein Gefühl der Verbundenheit mit anderen Wesen, die etwas Ähnliches durchmachen, wie du es gerade erlebst? Kannst du ein Gefühl der Ganzheit mit der Welt um dich herum empfinden, ein Gefühl der Zugehörigkeit in diesem Moment? Spürst du die Freiheit, ein Teil des Unendlichen zu sein und den Frieden, der aus diesem Gefühl der weiträumigen Freiheit entsteht? Kannst du Liebe für dich selbst empfinden und ein Gefühl der Freude an dem, was du bist, ein Gefühl der Köstlichkeit in deinem eigenen Sein? Wenn du diese Dinge nicht in dir selbst finden kannst, dann erforschen sie weiter. Es gibt ein Gefühl von Abenteuer und Spiel, das aus der Neugier auf diese Erfahrungen entstehen kann. Was kannst du in diesem Moment in dir selbst finden? Quelle: ZENHABITS.NE Was braucht eine Organisation, damit sie regenerativ handelt und möglichst viele teilhaben lässt? In Workshops für Unternehmen, Stadtverwaltungen, Stiftungen und andere Arten von Organisationen wird dieser Frage nachgegangen. Die Resultate sind transformativ.
Im Mittelpunkt dieser Transformation steht das Design; nicht in erster Linie das Design von Produkten und Dienstleistungen, sondern das Design der Organisation selbst. Es gibt vier Merkmale von Organisationen, die das, was eine Organisation in der Welt tun und sein kann, grundlegend beeinflussen: Purpose, Beziehungen, Entscheidungen und Finanzen. Purpose. Warum existiert die Organisation: Welchem Zweck dient sie? Ist sie auf die Maximierung finanzieller Erträge ausgerichtet oder auf einen lebendigen Zweck, der größer ist als sie selbst? Der Zweck ist wichtig, aber er muss durch drei weitere Merkmale der Organisationsgestaltung unterstützt werden. Beziehungen. Wie steht die Organisation in Beziehung zu ihren Kundinnen oder Mitgliedern, ihren Mitarbeitern oder Freiwilligen, ihren Lieferantinnen, Nachbarn und Verbündeten? Sind sie auf den Zweck und die Werte der Organisation ausgerichtet, oder sind sie in einer Kultur gefangen, die diese untergräbt? Entscheidungen. Wie wird in der Organisation entschieden? Welche Strukturen prägen die Entscheidungsprozesse? Wer ist im Raum, wenn Entscheidungen getroffen werden, und wer hat ein Mitspracherecht bei diesen Entscheidungen? Wie wird der Fortschritt von Entscheidungen in Richtung des Unternehmenszweck gemessen? Wie wird der Purpose geschützt, wenn er unter Druck gerät? Finanzen. Wie wird die Organisation finanziert, und welche Anforderungen stellt diese Finanzierung? Wird eine schnelle und hohe finanzielle Rendite angestrebt oder wird in die Schaffung von sozialem und ökologischem Wert investiert, mit oder ohne finanzielle Rendite? Steht diese Finanzierung im Dienst des Purpose der Organisation oder im Dienst an sich selbst? Zusammen genommen prägen diese vier Design-Merkmale die Fähigkeit einer Organisation nachhaltig zu handeln. Erfahren Sie mehr darüber und sprechen Sie mich unverbindlich an. was verwurzlet isch
gheit nid so schnäll um was pflegt wird überduuret chind u chindeschind trages wyter pflegsch es bi dir wirsch ächt pflegsch es ir familie läbt si uuf pflegschs a dym ort het er bestand pflegsch es im land blüeits uuf pflegsch es ir wält wird si ganz ds mass a sich ds mass ar familie ds mass a der gmeind ds mass am land ds mass a der wält näh u warum das? äbe drum das Eine Veränderung wünschen, den Wunsch ins Universum schicken, drei Mal tief Ein- und Ausatmen und - fertig ist der Veränderungszauber. Niemand glaubt an solchen Hokus-Pokus, hoffe ich. Doch im Coaching höre ich manchmal, wie rasch, konfliktfrei und wie von Zauberhand erledigt, Wandel und Veränderung geschehen sollten. Als gäbe es für Veränderungen einen On-/Off-Schalter, als wären Veränderungen keine Lernprozesse, oder als ob Führungspersonen und Mitarbeitende nicht Menschen sondern Motoren sind. Als gäbe es kein Wissen über Kommunikation, System-Dynamik oder Vergemeinschaftungsprozesse. Wenn ich dabei noch die Entwicklung der Achtsamkeitsindustrie in den letzten Jahren betrachte, scheint es als wären nicht mehr Neugier, kritisches Denken und Interesse wichtig, sondern immer anwesendes Wolke-7-Gefühl. Damit plädiere ich nicht gegen das Recht auf persönliches Wohlbefinden, sondern hinterfrage seine Überhöhung und kritisiere den Anspruch eines immer anwesenden Hochgefühls. Denn es ist ok, auch wenn nicht alles nach dem eigenen Plan verläuft. So stärkt man die eigene Resilienz, denn sie entwickelt sich durch Erfahrung. Es muss auch nicht jede (Arbeits-)Beziehung einem gefallen und doch kann sie wertvoll sein. Konflikte und kritischer Diskurs, die sich oft unangenehm anfühlen, wenn man mittendrin steckt, sind Brutplätze für neue Erkenntnisse und Innovationen. Veränderung ist immer verbunden mit Chronos und Kairos, dem Ablauf der Zeit und der Qualität von Zeit. Betrachtet man Wandel als Prozess des (Ver-)Lernens und schaut auf die Erfahrungen von eigenen Lernprozessen, dann versteht man leicht, dass es Zeit braucht. Und diese Zeit braucht bestimmte Qualitäten. So kreieren wir den Veränderungszauber gemeinsam und ohne Hokus-Pokus: die grosse Transformationen für eine nachhaltige Welt.
Coaching-Programm Sustainable Development in Action für Ökonominnen, Siedlungsentwickler, Architektinnen, Prozessmanager, Industrie-Designerinnen, Produzenten und Expertinnnen für Wertschöpfungsketten. Kürzlich nahm ich an einer Konversation zu Achtsamkeit und Umgang mit Rassismus teil. Sharon Salzberg, eine Rednerin, wurde gefragt, wie sie Sicherheit definieren würde. Ihre Antwort: Die Fähigkeit, dem Unerwarteten zu begegnen.
Um in diesen Zeiten die eigene Sicherheit wieder zu gewinnen und eine Perspektive zu haben, braucht es eine gewisse Form von innerer Zentrierung. Was ist das und wie erkennt man sie? Am deutlichsten merkt man es, wenn man sie verloren hat. Wenn beispielsweise die Gedanken beim Nachtessen in der Sitzung sind und nicht am gemeinsamen Tisch mit Familie oder Freunden. Statt Messer und Gabel in den Händen zu spüren, vergisst man vor lauter Sitzungsgedanken, wo man eigentlich sitzt. Vielleicht war die Sitzung online und man sass bereits vorher an diesem Esstisch? Kein Wunder also, dass man noch immer in der Sitzung ist. Im Homeoffice wird mancher Esstisch zur Arbeitsfläche. Um eine innere Zentrierung für das Abendessen zu finden, braucht es eine Abgrenzung zwischen Arbeit und Freizeit. Wenn es nicht mehr unterschiedliche Orte sind, kann ein einfaches Ritual helfen. Eine Kollegin erzählte mir von einer Bekannten, die am Abend nach der Arbeit im Homeoffice Mantel und Schuhe anzieht, das Haus verlässt, einmal um den Block spaziert und dann nach Hause kommt und Feierabend hat. Sie fühlt sich dadurch besser und sicherer in diesen herausfordernden Zeiten. Link: Mindfulness and racial healing with Ruth King, Sharon Salzberg and Stephen Nachmanovitch |
AutorinAstrid Frischknecht Archiv
October 2023
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