Worte von Experten oder Professorinnen zu hören oder zu lesen, sollte keine passive Erfahrung bleiben. Denn es wäre nur ein intellektuelles Verständnis - und das reicht niemals für ein Gesamtbild aus. Wollen wir beispielsweise die Echtheit von Gold prüfen, dann müssen wir ein Verfahren wählen, das nicht nur theoretisch bleibt, sondern in der Erfahrung wurzelt.
Du kannst alles über den Wald der Drachenblutbäume auf Sokotra wissen und eine ganze Tafel mit entsprechenden Bildern und Formeln füllen, aber bevor du dich nicht in den Wald gesetzt und selber darin unterwegs warst, wird alles, was du über den Wald der Drachenblutbäume zu sagen weisst, hinter dem Erfahrungswissen selbst eines Kindes zurückbleiben. Lebendiges Lernen durch Erfahrung ist nuancenreicher, facettenreicher und nachhaltiger als jemals anhand von Worten möglich wäre. Wenn dieses Wissen als Erfahrung verinnerlicht ist, braucht es regelmässige Übung um Exzellenz zu erreichen. Ein Grossteil des Übens besteht aus Ausdauer und Geduld. Eine Musikerin, die immer wieder dieselben Tonleiterin spielt, scheint vielleicht ein stupides Ritual durchzuführen, bis man den Zusammenhang zwischen Übung und Exzellenz versteht. Wenn wir dann nach und nach die Fortschritte unseres Übens sehen, und seien sie noch so klein, dann sagt uns diese positive Erfahrung: Heureka! Das ist Gold. Quelle: Priyadarshi Tenzin (2020): Dem Sinn des Lebens ist es egal wo er dich findet. München, Knaur. Bild: Faire Ferien, Drachenblutbäume auf Sokotra, April 2022
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AutorinAstrid Frischknecht Archiv
December 2023
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